Memorandum der Hochschulratsvorsitzenden der ostdeutschen Universitäten

Ein lnitiativkreis aus Vorsitzenden von Hochschulräten und Kuratorien ostdeutscher Universitäten hat das insgesamt unbefriedigende Abschneiden der ostdeutschen Universitäten bei der letzten Runde des Exzellenzcluster­wettbewerbs zum Anlass genommen, strategische Überlegungen für die Förderung der universitären Spitzenforschung anzustellen.

In ihrem im Januar 2020 veröffentlichten Memorandum raten sie von einer ausschließlichen Fixierung auf die Exzellenzstrategie ab und plädieren als strategische Zielsetzung für die Entwicklung von herausragenden, international sichtbaren Forschungsbereichen an allen ostdeutschen Universitäten.

Das Memorandum empfiehlt dringend eine verstärkte Kooperation innerhalb und zwischen den Universitäten und mit außeruniversitären Partnern. Die Länder sollten die Universitäten dabei gezielt durch entsprechende Anreize unterstützen. Insbesondere die grundlegende Einsicht, dass die eigenen Ziele in der Regel in Kooperation mit anderen besser zu erreichen sind als in autonomer Einsamkeit, sollte durch gemeinsames Agieren der Länder, der Universitätsleitungen sowie der Hochschulräte bzw. Kuratorien nachhaltig gefördert werden. Die Hochschulräte und Kuratorien der ostdeutschen Universitäten erklären sich in dem Memorandum dazu bereit, in diesem Gestaltungsprozess mehr Verantwortung zu übernehmen.

Die Erarbeitung des Memorandums wurde von Hans-Gerhard Husung, Vorsitzender des Hochschulrats Leipzig und des Kuratoriums der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, koordiniert. Das Memorandum wurde von den Hochschulräten und ihren Vorsitzenden in Chemnitz, Freiberg, Halle, Jena, Leipzig, Magdeburg, Rostock und Weimar sowie vom Stiftungsrat der Viadrina und dessen Vorsitzenden unterstützt. Der Landeshochschulrat Brandenburg sowie die neu gebildeten Universitätsräte in Erfurt und Ilmenau werden es in ihren nächsten Sitzungen beraten.

Dem Memorandum liegt die Analyse "Input- und Leistungsdaten der Hochschulen in den ostdeutschen Flächenländern unter besonderer Berücksichtigung der Universitäten" zugrunde, die vom Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin‐Luther‐Universität Halle‐Wittenberg durchgeführt wurde.