Ohne Future Skills keine Hochschulen der Zukunft – und ohne Hochschulen der Zukunft keine Menschen, die diese Zukunft aktiv mitgestalten können. So könnte kurzgefasst das Ergebnis der groß angelegten Studie "NextSkills" lauten: 

Dass Future Skills, also Zukunftskompetenzen, ein Thema sind, mit denen Hochschulen sich beschäftigen müssen – dem würden wenige Hochschulentscheiderinnen und Hochschulentscheider widersprechen. Eine Welt, die durch Phänomene wie Digitalisierung, Globalisierung und Klimawandel nicht nur geprägt, sondern durchdrungen und verändert wird, ist im stetigen Wandel und birgt täglich neue Herausforderungen. Die Herausforderungen der Zukunft jedoch können wir zwar versuchen vorherzusagen, aber kennen tun wir sie nicht. Gegenwart und Zukunft zeichnen sich durch Emergenz aus, und Studierende, Absolventinnen und Absolventen benötigen die Kompetenzen, damit umgehen zu können und in unvorhersehbaren Situationen mündig, reflektiert und gestaltend handlungsfähig zu sein. Doch um welche Kompetenzen handelt es sich genau – und wie können Studierende diese erlernen? Was benötigen Hochschulen, um ihre Studierende zu change agents und Gestalterinnen und Gestalter einer guten, nachhaltigen und inklusiven Zukunft zu machen?

Future Skills sind Kompetenzen, die es Individuen ermöglichen, komplexe Probleme in hoch emergenten Handlungskontexten selbstorganisiert zu lösen und (erfolgreich) zu handeln. Sie beruhen auf kognitiven, motivationalen, volitionalen und sozialen Ressourcen, sind wertorientiert und können in einem Lernprozess erworben werden. Um künftige Herausforderungen bewältigen zu können, müssen die Studierenden Neugierde, Vorstellungskraft, Weitblick, Belastbarkeit und Selbstvertrauen sowie die Fähigkeit zu selbstorganisiertem Handeln entwickeln. Sie müssen in der Lage sein, die Ideen, Perspektiven und Werte anderer zu verstehen und zu respektieren, und sie müssen in der Lage sein, mit Fehlern und Rückschritten umzugehen, während sie gleichzeitig auch bei Herausforderungen "dran bleiben", um ihre Welt und ihr Umfeld als Bürgerinnen und Bürger in einem zunehmend globalisierten Kontext zu gestalten. Future Skills gehen also über reine Digitalkompetenzen weit hinaus – denn Digitalisierung und Globalisierung haben alle Lebens- und Arbeitsbereiche längst durchdrungen.

Doch werden Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen derzeit angemessen auf die Zukunft vorbereitet? Verfügen wir bereits über adäquate Konzepte zur Kompetenzentwicklung in der Hochschulbildung? Oder brauchen wir etwas Neues, etwas Radikales? 

Diesen Fragen geht die Arbeitsgruppe NextEducation in ihrer Forschung nach. In der "NextSkills"-Studie wurden 17 wichtige Future-Skills-Profile identifiziert, die Studierende meistern sollten, um bestmöglich auf die Zukunft vorbereitet zu sein. Um sie zu erlernen und zu vermitteln, müssen auch die derzeit vorherrschenden Wege des Lehrens und Lernens in Hochschulen überdacht werden.

Denn die Zukunft der Hochschulbildung müssen wir bereits jetzt gestalten.