Marion Schmidt, Chief Communication Officer der TU Dresden, beleuchtet in diesem Beitrag den 2023 gestarteten Markenkernprozess der Technischen Universität Dresden (TUD) vor. Aus einem umfassenden Stakeholder-Prozess resultierte ein Fokus auf die starke Vernetzung der Universität mit umliegenden Wissenschaftseinrichtungen und auf den Beitrag der Universität zur Gestaltung des Strukturwandels in der Region.
Foto: Bettina Ausserhofer
Die TU Dresden zählt als Exzellenzuniversität zu den leistungsstärksten Forschungseinrichtungen Deutschlands und ist eine der größten technischen Universitäten Europas. In ihrer strategischen Vision sieht sie sich als global bezogene und zugleich regional verankerte Spitzenuniversität für das 21. Jahrhundert. Um die Leistungen und die Werte, für die sie steht, noch sichtbarer zu machen und sich im Wettbewerbsumfeld klar zu positionieren, wurde an der TUD 2023 ein Markenkernprozess initiiert. Sichtbarkeit ist essenziell, um hochqualifizierte Forschende anzuziehen, Studierende zu gewinnen, in die Gesellschaft hineinzuwirken und auch, um eine eigene Corporate Identity, ein Gemeinschaftsgefühl nach innen zu erzeugen. Insofern ist ein Markenkernprozess immer nach innen wie nach außen gerichtet. Es ist die Selbstvergewisserung einer Institution, und zugleich ist eine Marke ein Versprechen.
Gemeinsam mit einer auf Markenbildung spezialisierten Agentur wurde dazu ein umfassender Stakeholder-Prozess aufgesetzt. In Workshops, Interviews, Online-Umfragen und Benchmark-Analysen wurden die besonderen Attribute der Universität herausgearbeitet: Wofür steht die TUD? Was macht sie anders, besonders? Was unterscheidet sie von anderen Universitäten? Wie wird sie wahrgenommen – intern und extern? Und wie will sie wahrgenommen werden? Die Ergebnisse wurden in einem Kreativprozess ausgewertet und die Attribute zu Botschaften verdichtet, die dann wiederum mit den strategischen Überlegungen der Universitätsleitung gespiegelt wurden. Ziel war und ist es, ein konsistentes, glaubhaftes und zukunftsgerichtetes Narrativ zu erzählen, eine Story. In allen Phasen gab es Rückkoppelungen mit den akademischen Gremien, auch dem Hochschulrat. Ebenso wurde ein Beirat aus Mitgliedern der TUD eingerichtet, der die Agentur und die Projektleitung beraten hat. Über Markenkern und Markenwerte wurde abschließend im Erweiterten Rektorat abgestimmt.
In dem Prozess wurden verschiedene besondere Merkmale der TUD herausgearbeitet, die prägend, zukunftsgerichtet und handlungsleitend sein sollen. Dazu zählen beispielsweise die starke Vernetzung im Rahmen von DresdenConcept mit rund 40 Wissenschaftseinrichtungen im Raum Dresden – ein einzigartiges wissenschaftliches Ökosystem. Dieses interdisziplinäre und kollaborative Miteinander zeichnet die TUD aus, ebenso wie die Gestaltung des Strukturwandels in der ehemaligen Braunkohleregion Lausitz östlich von Dresden. Hier geht gesellschaftliche Verantwortung einher mit der Chance, eine Transformation durch Forschung zu ermöglichen.
Die TUD hat in ihrer fast 200-jährigen Geschichte erfolgreich Umbrüche bewältigt und sich immer wieder durch Innovationen bewiesen. Daraus zieht sie die Kraft und Gewissheit, dies auch in Zukunft zu schaffen. Sie steht für Forschungsexzellenz, ein starkes Miteinander, eine hohe Innovations- und Transformationskraft sowie den Willen, ihren Beitrag als gesellschaftliche Akteurin zu leisten.