Ulrich Müller, Mitglied der Geschäftsleitung beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung in Gütersloh, hat acht Faktoren identifiziert, die ein erfolgreiches Zusammenspiel von Hochschulleitung und Hochschulrat ermöglichen.
Foto: Marcel Schwickerath
Herausforderungen: Die Arbeit eines Hochschulrates kommt einem kontinuierlichen Balanceakt gleich: Ein Hochschulrat muss einerseits die Hochschulleitung kritisch und unabhängig begleiten, andererseits darf er keinen unbedingten Konfrontationskurs fahren und einen Machtkampf suchen. Dominiert der Hochschulrat das Geschehen, polarisiert und spaltet er; lässt er sich marginalisieren, kann er seine Aufgaben nicht wahrnehmen. Ein Hochschulrat muss die Hochschulleitung öffentlich unterstützen, sollte aber nicht in den Ruf kommen, nur verlängerter Arm der Hochschulleitung zu sein.
Ansatz: Entscheidend ist es, ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen den beiden zentralen Leitungsorganen der Hochschule sicherstellen; die Hochschulleitung ist schließlich der Hauptbezugspunkt des Hochschulrates. Dabei darf sich der Hochschulrat nicht abhängig machen von der Hochschulleitung und sich zum Beispiel weitere Informationsquellen in der Hochschule erschließen.
mit Fokus auf den Hochschulrats-Vorsitz
Überarbeiteter Auszug aus: Winde, Mathias; Müller, Ulrich (2020): "Hochschulräte als Teil guter Hochschulgovernance", In: Fuhrmann, M.; Güdler, J.; Kohler, J.; Pohlenz, P.; Schmidt, U. (Hrsg.): Handbuch Qualität in Studium, Lehre und Forschung. Berlin: DUZ Verlags- und Medienhaus GmbH, Ausgabe 72, C 3.24, S. 19-23. Ergänzt um Impulse aus dem Peer-Austausch beim Forum Hochschulräte vom 19. September 2023.